HEIKE BRÖCKERHOFF
Jakob K. / Gold - SalonKostümFest
Hamburger Künstler:innenfeste treffen auf Bauhaus Kostümfeste. Das Kunstprojekt JAKOB K. trifft auf die SONNTAGSSALONS der Probebühne im Gängeviertel. Gemeinsam wird zu Performance und Party auf die schwimmende Plattform DAS ARCHIPEL im Wilhelmsburger Veringkanal eingeladen. An diesem Abend mit Musik, Vortrag, Performance, Lesung und tanzenden Skulpturen dreht sich alles um Kostüme und Tragbares, wandelbare Hüllen und tägliche Maskeraden. Die Gäste können in ihrem alltäglichen Kostüm erscheinen oder sich in Schale werfen – inspiriert von den Titeln der Feste aus den 20er und 30er-Jahren wie "Plüsch und Ploröse", "Das metallische Fest", "Gläserne Maske K.O.", "Das blaue Wunder" oder "Krawall im All". Auch vor Ort stellen Künstler:innen und Kostümbildner:innen Tragbares zur Verfügung, um sich in techno-organische Wesen und Formen zu verwandeln. Schweißnaht, Tentakel, Tanz!
Hintergrund: Jakob Klenke schwingt das Tanzbein. Während seiner Besuche in Hamburg zu Beginn der 1920er- Jahre erlebte er die ersten Künstlerfeste im Curio Haus mit. Deren kuriose Titel setzten thematische Schwerpunkte und inspirierten zu extravaganter Kostümierung. Diese interdisziplinär organisierten, wilden Gesamtkunstwerke brachten Architektur, Literatur, Tanz und Bildende Kunst zusammen. Einige Jahre später, am Bauhaus in Dessau, arbeitet Klenke als Assistent von Oskar Schlemmer. “Sag mir, wie du feierst – und ich sage dir, wer du bist”, soll der Leiter der Bauhausbühne einmal verkündet haben. Und in der Tat, am Bauhaus wurde gern gefeiert und getanzt, z.B. die jährlichen Drachen- und Laternenfeste, und immer wieder: Gropius Geburtstag. Für diesen hatten die Feierlichkeiten eine pädagogische Zielsetzung. Es ging darum, den Gemeinschaftssinn zu stärken und Probleme zwischen den Bauhäusler*innen zu bereinigen. Wer noch kein Kostüm hatte, konnte sich direkt beim Fest einkleiden. Das legendäre ’Metallische Fest’ wurde von Klenke und seiner Zimmernachbarin und Freundin Marianne Brandt, Leiterin der Metallwerkstatt am Bauhaus, organisiert. Das Bauhaus performt sich gern. Are you skinny enough, are you poor enough to dance the Bauhaus?
Das SalonKostümFest ist alles in einem: SONNTAGSSALON #18 der Probebühne im Gängeviertel, Abschluss des mehrteiligen Projekts JAKOB K. / FARBEN und des Programm-Monats auf den neuen Inseln des ARCHIPELs. Grund genug, sich zu verwandeln!
Salondamen: Jakob Klenke, Greta Granderath, Annika Scharm
Performance: Lois Bartel, Greta Granderath, Melanie Haller, Tulip die singende Tulpe,
Giovanni Zocco
DJ:anes: Verena Brakonier, chinchi, Jonas Woltemate
Kostüme: Gloria Brillowska, Ilona Klein, Ada Oehrlein, Katharina Duve / Sabrina Seifried / Henning Besser (Deichkind), Werkstatt Archipel
Moderation: Heike Bröckerhoff
Video: Christine Grosche
Fotos: Christine Grosche, Niklas Löscher
Jakob K. / FARBEN ist ein Projekt von Heike Bröckerhoff, Moritz Frischkorn, Mara Kanthak, Thomas Pearce und Jonas Woltemate im Rahmen von Hamburger Architektur Sommer 2019 und Bauhaus 100.
Garden State*Hamburg
Ein riesiger Gemeinschaftsgarten aus über 350 Topfpflanzen wächst vier Tage lang im Zentrum des Live Art Festivals. An die Piratenrepublik »Libertalia« erinnernd – dem Mythos nach eine basisdemokratische Gesellschaft ohne Sklaverei, Unterdrückung und Rassismus auf Madagaskar im späten 17. Jahrhundert – bildet GARDEN STATE*HAMBURG eine Insel, die Tage in der Natur simuliert. Fernab vom urbanen Alltag findet man hier Zuflucht in gemeinsamen und stimmungsfördernden Aktionen, beginnend mit einem Sonnengruß, dann mit gemeinsamem Essen, Diskussionen, Konzerten und vielem mehr. Neben lokalen Akteur:innen, die ihre Diskurse und Performances präsentieren, sind Besucher*innen eingeladen, aktiv am Tagesgeschehen teilzunehmen.
Ein Projekt von Fabrice Mazliah/MAMAZA, Frankfurt am Main
in Zusammenarbeit mit Heike Bröckerhoff, Moritz Frischkorn und Jonas Woltemate, Hamburg
Mit künstlerischen Beiträgen von: Lenja Busch, Gregory Büttner, Mara Oscar Cassiani, Marcelo Doño, Frontman, Olivier Gobelet, Karin Lange-Puttfarcken, L Twills, Leo Hoffmann, Alice Peragine, Uwe Puttfarcken, Malina Rassfeld, Uschi Geller Experience, Marie Werthschulte, Dirk Wesuls
Kampnagel, 2018
DanceKiosk 48H Nomaden
Im Juli 2016 wird DanceKiosk einen temporären Wohn- und Arbeitsraum aufbauen, in dem Künstler_innen aus Hamburg mit internationalen Gästen zusammenkommen, sich austauschen und ihre künstlerischen Arbeiten präsentieren können. Dafür werden Wohnwagen, Zelte und eine Bühne unter freiem Himmel auf dem Festivalgelände zur Verfügung stehen. 48 Stunden lang bleiben die Teilnehmer_innen zusammen. Währenddessen finden Performances, Gespräche, Vorträge, Treffen und Trainings statt.
2015 hat Angela Guerreiro, die Initiatorin und Kuratorin von DanceKiosk, Künstler_innen und Kulturschaffende aus Hamburg eingeladen, die Festivaledition 48 Stunden Nomaden mit ihr gemeinsam zu konzipieren und zu organisieren. Der Grundgedanke ist es, sich aus den Institutionen heraus (und) in den öffentlichen Raum hinein zu bewegen. DanceKiosk versucht, eine „mobile“ Infrastruktur aufzubauen, um von hier aus darüber nachzudenken, was wir als Kunstschaffende und Publikum brauchen und uns wünschen: Sichtbarkeit, Schutz und Rückzugsorte, Komfort, Spontaneität oder Zeit zum Vorbereiten, Struktur, Freiraum oder Anbindung an andere Institutionen?
Ein Festival kuratiert von Angela Guerreiro, Dramaturgie: Heike Bröckerhoff
DanceKiosk-Hamburg 2016_48 Stunden Nomaden dankt allen Akteur:innen der freien Szene aus Hamburg, die einen Beitrag zu der Entwicklung des Festivals DanceKiosk-Hamburg geleistet haben: Mitglieder von – PLATEAU (Heike Bröckerhoff, Moritz Frischkorn, Alice Peragine, Edda Sickinger); Bewegungsraum (Sophia Guttenhöfer, Veronique Langlott, Sarah Lasaki, Lena Lewin, Jula Lüthje, Hannah Wischnewski); Gängeviertel Exil (Gängeviertel e.V.); Henrique Antão (DJ), Damien Fournier, Juliana Oliveira, Fernanda Ortiz, Barbara Schmidt-Rohr, Anastasia Schwarzkopf, Florian Tampe (Zunderbüchse), Christoph Wilms und Maike Tödter (Zwei Eulen).